Im Reich der Frau Holle









Annette Rath-Beckmann
Historikerin | Matriarchatsforscherin

Frau Holles 'Begleit'-Tiere


Eulen und Katzen sind (neben anderen Tieren) in der Ikonographie bekannt als Wegbegleiterinnen von Göttinnen: so wurde die babylonische Göttin Lilith von Eulen und Löwinnen begleitet, die griechische Athene von einer Eule, die kleinasiatische Kybele von Löwinnen, die nordische Freyja von Katzen und Falken, die griechische Artemis von einem Hirsch und allen anderen damals bekannten Tierarten. Diese Tiere symbolisieren die besonderen Kräfte der Göttin, die sich in dem jeweiligen Begleittier manifestieren.
Lilith die große Göttin
Lilith - Die große Göttin

Abbildung für November aus dem Kalender 'Politeia'. Ursprünge – Matri Arche 2006
'Lilith - Die große Göttin', ca. 50 cm hohes Terrakotta-Relief,
ca. 2000 v.u.Z. Region des heutigen Süd-Irak,
Original in der Sammlung Colonel Norman Coville, Britisches Museum, London


Weitere Tiere begleiteten die Göttin auf ihren Luftfahrten im Frühling, Herbst und in den Rauhnächten oder zogen ihren Wagen. So beschreibt Christian August Vulpius unter dem Eintrag zu Holla den winterlichen Umzug dieser wilden Jägerin:

"umzischt (ist) von Geiern und Eulen, von Raben und Fledermäusen, umsummt von schrecklichen Nachtgestalten. Im Zuge befinden sich „ungeheure Katzenköpfe, stolzierend mit hohen Geweihen, unförmliche Habichtsschädel mit blökenden Schweinsrüsseln ... Nun kommt sie selbst, die wilde Jägerin, sitzend auf einem sich hochbäumenden Rappen, umgeben von klaffenden, schäbichten Rüden."

Christian August Vulpius, Handwörterbuch der Mythologie der deutschen, benachbarten und nordischen Völker, Leipzig, 1826, zitiert nach Gardenstone [Pseud.], Die Göttin Holle: auf der Suche nach einer alten Göttin. Engerda 2002, S. 238/239)



































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