Die Weiße Wand
Die Weiße Wand ist ein Steilhang aus Kalkstein, der mit
seiner direkt nach
Westen ausgerichteten und dem Westwind ausgesetzten Lage die Herbstseite des
Berges darstellt und der deshalb mit den
entsprechenden Mythen des Vergehens und Sterbens in Verbindung steht.
"Hier
im Westen des Meißners waren höchstwahrscheinlich
die
Stätten des Totenkultes, während entsprechend im
Osten, der symbolischen Himmelsrichtung des Lebens, die
Kultplätze von Geburt und Wiedergeburt lagen. Die
Ahnengeister, die im Westen in den Berg hineinfuhren, kamen als
Kinderseelen beim Frau Holle-Teich aus der unterirdischen Welt der
Göttin wieder heraus."
Heide
Göttner-Abendroth, Matriarchale
Landschaftsmythologie, S.
70
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Herrscherin der
Naturgewalten
Foto: Privatsammlung Karl Kollmann
Karl Kollmann: "Frau Holle und das
Meißnerland, einem Mythos auf der Spur", S. 13
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